Loslassen und Schmerz

Denkanstöße | 3 Kommentare

Loslassen und Schmerz

Jeder Schmerz lässt sich auf übergroße Anhänglichkeit zurückführen

 

Wir leiden, wenn wir verlieren, woran wir hängen. Was wahrhaft verbunden war, kann nie aufgelöst werden, und die Liebe, die wir gegeben haben, wird nie verloren gehen. Der entscheidende Punkt, der uns vor Schmerzen bewahren kann, ist unsere Bereitschaft, übertriebene Anhänglichkeit und knebelnde Bindungen hinter uns zu lassen. Unsere Entschlossenheit, immer wieder Verbindungen zu knüpfen, ohne uns dabei zu knebeln, macht es uns möglich, einerseits die Menschen, mit denen wir ständig umgehen, wie auch unsere Lebensumstände zu genießen, andererseits aber nicht darunter zu leiden, wenn sich Menschen oder Lebensumstände ändern.

 

Wo auch immer du an etwas leidest, spüre der Frage nach, woran du dich gekettet hast. Sei bereit loszulassen. Überprüfe auch, ob du zurzeit an etwas sehr hängst, denn das wird die Quelle zukünftigen Leidens sein. Wenn du bereit bist, deine Anhänglichkeiten aufzugeben, wirst du spü­ren, dass es wieder vorangeht. Du kannst all das empfangen und genie­ßen, woran du dich nicht gekettet hast. Nicht-Verhaftetsein nimmt dei­nen Erfahrungen den Schmerz.

 

Chuck Spezzano – aus dem Buch: Wenn es verletzt, ist es keine Liebe.


© Fotolia.com

Für Ihre Unterstützung

Eine persönliche und vertrauensvolle Atmosphäre erwartet Sie in meiner Praxis, egal ob Sie für eine längere Psychotherapie, eine einmalige Beratung oder für ein Coaching zu mir kommen. Meine volle Aufmerksamkeit, Wertschätzung und unvoreingenommene Akzeptanz sind mir wichtig, ebenso genügend Zeit und natürlich Diskretion.

Vielleicht haben Sie schon eine genaue Vorstellung, oder wir erarbeiten gemeinsam einen Plan. Immer bin ich bestrebt, Ihnen ressourcen- und lösungsorientierte Ansätze zu vermitteln.

Auch für Paare.

Sie erreichen mich unter Telefon: 089 - 411 56 432. Oder Sie nutzen bequem mein Kontaktformular.

Weitere Informationen finden Sie unter:

Psychotherapie | Traumatherapie

Praxis-Philosophie

Ressourcenorientierung

Heilpraktiker Eisenschmidt: Baum
Beobachter Perspektive

Der Beobachter

Zeuge zu sein gibt dir die Erfahrung. dass du jenseits deines Körpers, jenseits aller Erfahrungen bist…

Wölfe

Zwei Wölfe

Ein alter Indianer saß mit seinem Enkel am Lagerfeuer. Nach einer Weile des Schweigens sagte der Alte:…

Suche im Geist

Suche

Wo verspannst Du Dich selbst? Wo schadest Du Dir selbst? Wo tust Du Dir manchmal einfach nur nicht…

Welt als Spiegel

Die Welt Dein Spiegel

Die Welt als Dein Spiegel: Alles, was dir im Außen begegnet, war schon lange in deinem Inneren…

Alltag Freude

Alltag

Wenn du ein besonderes Leben suchst außerhalb deines Alltages,…

Balance

Balance

Das Leben ist wie Fahrradfahren. Man muss immer in Bewegung bleiben, um…

3 Kommentare

  1. Gudrun

    Die Geburt des Schmetterlings

    Ein Wissenschaftler beobachtete einen Schmetterling und sah, wie sehr sich dieser abmühte, durch das enge Loch aus dem Kokon zu schlüpfen. Stundenlang kämpfte der Schmetterling, um sich daraus zu befreien. Da bekam der Wissenschaftler Mitleid mit dem Schmetterling, ging in die Küche, holte ein kleines Messer und weitete vorsichtig das Loch im Kokon damit sich der Schmetterling leichter befreien konnte.

    Der Schmetterling entschlüpfte sehr schnell und sehr leicht. Doch was der Mann dann sah, erschreckte ihn doch sehr.

    Der Schmetterling der da entschlüpfte, war ein Krüppel.

    Die Flügel waren ganz kurz und er konnte nur flattern aber nicht richtig fliegen. Da ging der Wissenschaftler zu einem Freund, einem Biologen, und fragte diesen:

    „Warum sind die Flügel so kurz und warum kann dieser Schmetterling nicht richtig fliegen?“

    Der Biologe fragte ihn, was er denn gemacht hätte.

    Da erzählte der Wissenschaftler dass er dem Schmetterling geholfen hatte, leichter aus dem Kokon zu schlüpfen.

    „Das war das Schlimmste was du tun konntest. Denn durch die enge Öffnung, ist der Schmetterling gezwungen, sich hindurchzuquetschen. Erst dadurch werden seine Flügel aus dem Körper herausgequetscht und wenn er dann ganz ausgeschlüpft ist, kann er fliegen.

    Weil du ihm geholfen hast und den Schmerz ersparen wolltest, hast du ihm zwar kurzfristig geholfen, aber langfristig zum Krüppel gemacht.“

    Wir brauchen manchmal den Schmerz um uns entfalten zu können – um der oder die zu sein, die wir sein können.

    Deshalb ist die Not oft notwendig – die Entwicklungschance die wir nutzen können.

    Antworten
  2. Anja

    Den Blick auf den eigenen Schmerz zu lenken, kann auch einen weiteren Aspekt ans Licht bringen:

    Wenn du bewusst wirst, entsteht Leid. Wenn du bewusst wirst, wirst du dir deines Schmerzes bewusst, und der Schmerz ist so groß, dass du am liebsten einfach nur ein Beruhigungsmittel nehmen und schlafen möchtest.
    Dieser Schlaf wirkt als Schutz gegen den Schmerz. Doch darin liegt das Problem – wenn du gegen den Schmerz unempfindlich bist, bist du auch gegen die Freude unempfindlich.

    Stellen wir uns vor, es seien zwei Wasserhähne:
    Auf dem einen steht „Schmerz“ und auf dem anderen „Freude“. Du möchtest gern den einen schließen, auf dem Schmerz steht, und den anderen öffnen, auf dem Freude steht.
    Doch so funktioniert es nicht:
    Wenn du den Schmerzhahn zudrehst, schließt sich auch der Freudenhahn, denn hinter den beiden befindet sich ein einziger Hahn, und auf ihm steht „Bewusstheit“. Entweder sind beide offen oder beide sind geschlossen, denn es handelt sich um die zwei Gesichter, die zwei Aspekte ein und desselben Phänomens.

    Und darin besteht das ganze Dilemma des Verstandes:
    Der Verstand möchte gern mehr Glück erleben – und Glück ist möglich, wenn du bewusst bist. Doch außerdem möchte der Verstand gern weniger Schmerz erleben – und weniger Schmerz ist nur möglich, wenn du unbewusst bist. Jetzt bist du in einem Zwiespalt.
    Wenn du keinen Schmerz möchtest, verschwindet auch die Freude aus deinem Leben, das Glück verschwindet.
    Wenn du dir Glück wünschst, öffnest du den Hahn – und sofort fließt auch Schmerz heraus. Wenn du bewusst bist, musst du dir beider Qualitäten bewusst sein.
    Leben ist Schmerz und Freude. Leben ist Tag und Nacht. Leben ist Leben und Tod. Du musst dir beider Aspekte bewusst sein.

    Osho „Reife – Sei, was du bist“

    Antworten
    • Anja

      Eine Geschichte:

      Es geschah einmal, dass ein Zenmeister starb, und sein wichtigster Schüler, der selbst ein berühmter Meister war – tatsächlich war der Meister überhaupt erst durch diesen Schüler berühmt geworden -, begann zu weinen.
      Es saß auf den Stufen des Tempels und die Tränen strömten über seine Wangen. Tausende von Menschen hatten sich versammelt; sie waren sehr erstaunt, denn niemals sieht man einen Erwachten, der weint und dem Tränen übers Gesicht laufen.
      Sie sagten: “Wir können es nicht glauben – was ist los? Du weinst, dabei hast du selbst uns doch gesagt, dass das innerste Wesen niemals stirbt, dass es keinen Tod gibt. Wir haben dich Millionen Mal sagen hören, dass der Tod nicht existiert – warum weinst du also? Dein Meister ist in seinem Wesen noch immer lebendig.”
      Der Schüler öffnet die Augen und sagte: “Lasst mich in Ruhe. Lasst mich weinen und klagen. Ich weine nicht um den Meister und sein Wesen, ich weine um seinen Körper. Auch sein Körper war schön. Dieser Körper wird niemals mehr existieren.”
      Darauf versuchte jemand ihn davon zu überzeugen, dass das Weinen seinem Namen schaden könnte: “So viele Menschen haben sich hier versammelt und sie werden alle denken, dass du nicht erleuchtet bist.”
      Der Schüler erwiderte darauf: “Lasst sie doch denken, was sie wollen. Seit dem Tag, an dem ich erleuchtet wurde, habe ich unendliche Seligkeit erfahren, doch ich bin auch unendlich empfindsam für Schmerz und Leid geworden.”

      Osho “Reife – Sei, was du bist”

      Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Anzeige