Bindungsorientierte Psychotherapie:
Endlich sicher in Beziehung sein
Wie wir alte Beziehungsmuster verstehen und den Mut zu neuer Nähe finden.
„Warum gerate ich immer an die Falschen?“
Oder: „Warum bekomme ich Panik, sobald mir jemand wirklich nahe kommt?“ Vielleicht kennen Sie das: Sie sehnen sich nach einer Partnerschaft, aber sobald es ernst wird, fühlen Sie sich eingeengt und wollen fliehen. Oder umgekehrt: Sie haben in Beziehungen ständige Verlustangst, klammern und verlieren sich selbst aus den Augen, um den anderen nicht zu verärgern.
Diese Dynamiken sind keine Charakterschwäche. Es sind Bindungsmuster. Sie sind der „Bauplan der Liebe“, den wir sehr früh in unserem Leben gelernt haben – und den wir unbewusst immer wieder inszenieren.
Der erste Spiegel: Woher unsere Muster kommen
Als Kinder sind wir existenziell darauf angewiesen, dass unsere Bezugspersonen uns sehen, schützen und beruhigen.
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Erfahren wir Sicherheit, lernen wir: „Ich bin liebenswert und die Welt ist sicher.“
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Erfahren wir jedoch Zurückweisung, Unberechenbarkeit oder Vernachlässigung, muss das Kind Strategien entwickeln, um die Bindung irgendwie zu sichern.
Wir lernen dann zum Beispiel: „Ich darf keine Bedürfnisse zeigen“ (Vermeidung) oder „Ich muss mich anstrengen und klammern, um gesehen zu werden“ (Ängstliche Bindung). Diese Strategien waren damals überlebenswichtig. Heute stehen sie uns im Weg.
Wie die bindungsorientierte Therapie hilft
Das „Problem“ lässt sich meist nicht allein durch Nachdenken lösen, denn Bindung ist ein biologisches Grundbedürfnis, das tief im Nervensystem verankert ist.
In der bindungsorientierten Psychotherapie arbeiten wir auf zwei Ebenen:
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Verstehen und Mitfühlen: Wir schauen uns Ihre „Beziehungs-Landkarte“ an. Welchen Bindungsstil haben Sie entwickelt? Welche alten Wunden werden durch heutige Partner getriggert? Wenn wir verstehen, dass unser Verhalten ein alter Schutzmechanismus ist, können wir aufhören, uns dafür zu verurteilen.
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Die korrigierende Erfahrung: Verletzungen, die in Beziehungen entstanden sind, können nur in einer Beziehung heilen. Die therapeutische Beziehung dient hier als „sicheres Übungsfeld“. Sie dürfen die Erfahrung machen, dass Sie sich zeigen können – mit Ihrer Angst, Ihrer Wut oder Ihrer Bedürftigkeit – und trotzdem gehalten und akzeptiert werden.
Das Ziel: Vom Überleben zum Leben
Wir wollen das alte Programm überschreiben. Ziel ist eine sichere innere Bindung. Das bedeutet:
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Sie können Nähe zulassen, ohne sich selbst aufzugeben.
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Sie halten Konflikte aus, ohne sofortige Trennungsangst zu haben.
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Sie können allein sein, ohne sich einsam zu fühlen.
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Sie entwickeln ein Gespür dafür, welche Menschen Ihnen guttun und welche nicht.
Beziehungen dürfen leicht sein. Es ist möglich, Sicherheit und Vertrauen neu zu lernen – egal, wie alt Sie sind. Unser Gehirn bleibt ein Leben lang formbar. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass Sie sich in Beziehungen wieder zu Hause fühlen.



