Die metakognitive Therapie ist ein relativ junger Zweig in der Psychotherapie und ist Teil der sogenannten dritten Welle der Verhaltenstherapie.
Während in der kognitiven Verhaltenstherapie (CBT) das Augenmerk darauf gelegt wird, problematische Verhaltensweisen und Denkmuster zu erkennen und (positiv) zu verändern, legt die metakognitive (Verhaltens-)Therapie (MCT) den Fokus auf die Strategien, die für den Umgang mit diesen problematischen Gedanken entscheidend sind.
Der Gedanke: „Ich bin es nicht wert.“ wird also in der kognitiven Verhaltenstherapie als problematisch eingestuft und es wird versucht, den Inhalt zu verändern, zum Beispiel durch eine Auflistung von Situationen, in denen etwas geleistet wurde.
Die metakognitive Therapie nimmt dagegen an, dass nicht der Inhalt dieses Gedankens Probleme verursacht, sondern die Wichtigkeit, die ein Mensch diesem Gedanken beimisst und die Überzeugung, dass die Situation zum Beispiel durch Nachdenken und Grübeln über dieses Thema verbessert werden kann. Immerhin produziert unser Gehirn jeden Tag 60.000 bis 80.000 Gedanken und davon ist ein Großteil negativ redundant: also immer wieder die gleichen negativen Gedanken! Die allermeisten dieser Gedanken machen uns jedoch nicht wirklich krank. Sie sind uns einfach nicht wichtig. Erst wenn wir an bestimmen Gedanken „hängenbleiben“, darüber grübeln, uns Sorgen machen und ähnliches – erst dann vergrößern wir die Wahrscheinlichkeit, zum Beispiel eine Depression oder eine Angststörung zu entwickeln.
Um eine Veränderung zu erreichen, lernen Sie, Ihre eigenen Strategien zu erkennen. Und Sie erlernen neue Strategien im Umgang mit schwierigen Gedanken. Dazu gehören zum Beispiel die Technik des Aufschiebens, der losgelösten Achtsamkeit (Detached Mindfulness) sowie einer Aufmerksamkeits-Training-Technik (Attention Training Technique – ATT).
Bei der ATT nutzen Sie verschiedene Geräusche, auf die Sie sich abwechselnd fokussieren. Diese Fähigkeit, den eigenen Fokus jederzeit willentlich verschieben und halten zu können, lässt sich sehr gut auch auf Gedanken anwenden. Und mit dieser Fähigkeit versetzen Sie sich selbst in die Lage, bewusst Ihre eigenen Strategien im Umgang mit schwierigen Gedanken verändern zu können.
Weitere Informationen zur Metakognitiven Therapie finden Sie auf den Seiten von MetakognitiveTherapie.de.
ATT: Attention Training Technique
Die folgende Audio-Datei gibt Ihnen die Möglichkeit, die ATT zu üben.
Dabei fokussieren Sie sich für jeweils 30 Sekunden auf ein einzelnes Geräusch (zum Beispiel das Hundegebell), alle anderen Geräusche sind dann unwichtig. Danach für die nächsten 30 Sekunden auf ein anderes Geräusch (zum Beispiel die Uhr) und so weiter für ca. 5 Minuten.
Die nächsten ca. 3 Minuten wechseln Sie den Fokus zwischen den Geräuschen deutlich schneller, jeweils für ein paar Sekunden.
Die letzten 2 Minuten ziehen Sie ihren Fokus dann von den einzelnen Geräuschen ab und konzentrieren sich auf alle Geräusche gleichzeitig, also auf den gesamten “Geräuschteppich”.
Viel Erfolg und Freude beim Üben!
Die Audio Datei (MP3) finden Sie hier als: Download
Weitere Therapieformen und Methoden, die ich gerne in meiner Praxis anwende:
Ressourcenorientierte Psychotherapie
Gesprächstherapie | MCT - Metakognitive Therapie | EMDR & Brainspotting
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