Ressourcenorientierung:
Ressourcenorientierung (Wikipedia) ist in den letzten Jahrzehnten in den verschiedensten Bereichen des Lebens, in der Psychotherapie genauso wie auch in Wirtschaft, BWL, Pädagogik und Soziologie in den Fokus genommen worden. Dabei bezieht sich der Begriff Ressourcen auf alle materiellen und nicht materiellen, inneren und äußeren Vorräte, Fähigkeiten, Kompetenzen, Kraftquellen und vieles mehr.
In der Medizin ist eine Ressourcenorientierung leider noch immer ein absolutes Stiefkind und die unbestreitbar wichtige Erforschung von pathologischen Prozessen steht weiterhin viel zu einseitig im Vordergrund. Die Schulmedizin liefert damit ein schönes Beispiel einer einseitig defizitorientierten Ausrichtung. Das zeigt sich aktuell auch wieder in der Corona-Pandemie. So wichtig Therapie und Impfung sind, genauso wichtig wäre eine Stärkung der Ressourcen, in diesem Fall der gesunden körperlichen wie psychischen Abwehrkräfte. Das könnte vielen Menschen sehr viel Leid ersparen.
Der Begriff Ressourcenorientierung in der Psychotherapie bezieht sich demnach nicht auf eine bestimmte Therapieform oder Methode, wie zum Beispiel Verhaltenstherapie oder Hypnose. Dieser Begriff bezieht sich eher auf eine grundlegende Ausrichtung, weg von einem einseitig defizitorientierten Ansatz in der Psychotherapie, der nur problematische Verhaltens- und Denkweisen in den Mittelpunkt rückt.
Eine ressourcenorientierte Psychotherapie ist also nicht auf eine bestimmte Therapieform begrenzt. Dieser ressourcenorientierte Ansatz bereichert die Verhaltenstherapie genauso wie die analytische oder systemische Verfahren.
Manche Therapeuten gehen so weit, dass sie sämtliche Ressourcen als bereits im Patienten vorhanden betrachten, der diese nur finden muss und zu aktivieren braucht. Eine andere Gruppe von Therapeuten, zu denen ich mich selbst auch zähle, ist da etwas weniger optimistisch und geht davon aus, dass externe Ressourcen sehr wohl auch notwendig sein können. Dazu zählen zum Beispiel Aufklärung und Beratung, Vermittlung von neuem Wissen und neuen Zusammenhängen, sowie auch das Einüben neuer oder ungewohnter Bewältigungskompetenzen.
Eine Ressourcenorientierung in der Psychotherapie ist also auf eine Ressourcenaktivierung im Patienten selbst fokussiert UND bedient sich auch aller verfügbaren äußeren Ressourcen, um die Ressourcen des Patienten damit anzureichern.
Abschließend dient die Ressourcenorientierung auch dem Abbau eines Machtgefälles zwischen Behandler und Klienten, also „weg vom kompetenten Behandler persönlicher Probleme hin zum Solidarpartner der Patienten, nämlich im gemeinsamen Kampf gegen widrige Lebensumstände.“ (Peter Fiedler, Ressourcenorientierte Psychotherapie, Springer 2017).
Egal ob Sie für eine kurze Beratung, ein Coaching oder eine etwas längere Therapie zu mir kommen, ich werde immer bestrebt sein, eine Ressourcenorientierung im Fokus zu behalten.
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Weitere Therapieformen und Methoden, die ich gerne in meiner Praxis anwende:
Ressourcenorientierte Psychotherapie
Gesprächstherapie | MCT - Metakognitive Therapie | EMDR & Brainspotting
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