Hallux Valgus:
Auch Schiefzehe oder Frostballen.
Die Entstehung eines Hallux Valgus ist etwas komplexer. Durch das Absinken des vorderen Quergewölbes verändern sich Winkel und Muskelzüge (v.a. des M. adduktor hallucis), sodass schließlich die große Zehe in diese schiefe Stellung gezogen wird. Das passiert, wenn die Fuß- und Wadenmuskeln zusammen mit deren Sehnen und Faszien zu straff und rigide sind und untereinander nicht mehr koordiniert werden können.
Wenn ein Hallux valgus entsteht wird leider von Patienten und Ärzten so lange gewartet, bis eine OP wirklich notwendig ist. Das muss eigentlich nicht sein. Aus meiner Erfahrung lässt sich die Situation bei frühzeitigem Therapiebeginn sehr gut stabilisieren, eventuell sogar wieder umkehren.
Myofasziale Triggerpunkte sind regelmäßig in überlasteten Muskeln zu finden. Diese Muskeln sind dann kaum noch erfolgreich zu trainieren und neigen gerade auch Fuß und in der Wade immer wieder zu Verkürzungen. Werden die entsprechenden Muskeln behandelt, lassen sie sich bald wieder besser trainieren und werden schnell dehnfähiger.
Ebenso ist es wichtig, nach unterhaltenden Faktoren zu suchen. Diese können eine Überlastung der Wadenmuskulatur immer wieder provozieren. Dazu gehören unter anderem Laufstil, Schuhwerk, gewohnheitsmäßige Haltungen und einiges mehr.
Schuheinlagen können das Problem alleine nicht lösen. Oft sind Einlagen aus meiner Sich fast eher „schädlich“, da sie den Muskeln signalisieren, dass eine adäquate Muskelspannung ja gar nicht gebraucht wird.
Ein gezielte myofasziale Triggerpunktdiagnostik und Behandlung kann das Muskelsystem des Fußes wieder in die Lage versetzen, die Gewölbe des Fußes ausreichend zu halten und vermeidet bzw. vermindert so den unphysiologischen Zug auf die große Zehe.
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